Sonntag, 29. März 2015

Tipps vom 23.03. - 29.03.2015

 

EDWARD MIT DEN SCHERENHÄNDEN - Was hier nicht alles drin steckt! Eine zeitlose Satire über suburbane Americana; ein zu Herzen gehendes Märchen-Melodram; eine symphonische Verbeugung vor der Fantasie, dem Expressionismus und schlicht dem Außergewöhnlichen; ein leichtfüßiges Ensemble-Stück knalligsten Kleinbürgertums, geschmeidig und clever in deren Farben, Frisuren, Haustieren, Faszinationen, Ängsten, Nettig- und Schwierigkeiten eintauchend; eine klassisch-süße Jugend-Romanze; der unfreiwillige, doch symbolisch-aufrichtige Abschied von Leinwandlegende Vincent Price; ein Film von selbstverständlicher Güte und tiefem, auch sehr visuell veräußerlichtem Verständnis für missverstandene Aussenseiter und ihrer Ambition nach Zusammengehörigkeit mit ihren Mitmenschen; ein Stück Kaspar Hauser; ein gutes Stück Camp; ein Stück Frankenstein und Frankenweenie sowieso; kalifornische Weihnachten; Provinznaivität und Schönheitswahn; zudem noch getragen von einer Rahmenhandlung der zauberhaften Gute-Nacht-Erzählung-mit-emotionaler-Reminiszenz. Da könnte man zweifellos noch ausführlicher werden, aber in diesem kaum gealterten 90er-Jahre-Werk von Tim Burton kann man so viel entdecken und lieben lernen, dass es sich kaum fassen lässt, wie natürlich das alles zusammenfindet. Eine schöne und noch bis zum heutigen Tage quicklebendige Leistung mit Tränengarantie! Wer da eine fix konzentrierte Ladung vom empathischen Kern als Motivation zur Ansicht des Films braucht, sollte sich einfach mal diesen alten Teaser Trailer anschauen, lohnt sich:






'84 TAEKWON V - Um 1984 herum hatte die südkoreanische Animationsschmiede Seoul Donghwa den Dreh einigermaßen raus. Im Vergleich zu Kim Cheong-gisRun, Wonder Princess!“ (1978) bringt derselbe Regisseur mit „'84 Taekwon V“ zumindest aufwendigere Bilder und Bewegungen zum Vorschein. Allerdings hat sich innerhalb der sechs dazwischenliegenden Jahre nicht alles zum Positiven gewendet. So beherbergt dieser Film als sechster Teil von insgesamt sieben „Robot Taekwon V“-Streifen einen Abklatsch von Mazinger Z, jenen bekannten Riesenroboter aus japanischen Mangas und Animes, als titelgebenden Beschützer der Menschheit. Plagiatsvorwürfe kann man also auch hier machen. Auch was die Sorgfalt zur Synchronisierung der Tonspuren angeht, lässt zu wünschen übrig - da werden teilweise sogar ganze Einstellungen mit bewegten Mündern gezeigt, ohne, dass überhaupt Dialoge herauskommen oder noch anhand fehlerhafter Anpassung nachgereicht werden.


Dies geht auch einher mit gewissen anachronistischen Hintergründen und Kontinuitätsfehlern in der visuellen Gestaltung, über deren Einsatz man sich schlicht nur wundern oder transzendentale Metaphysik hineininterpretieren kann (siehe den Endkampf, in welchem Bösewicht Hyun eigentlich im Cockpit des Roboters Kang-ga Q sitzt, dann aber in einer Einstellung irgendwie doch direkt hinter ihm zu schweben scheint). Ganz besonders der kleine Sidekick Chul lebt von fantasievollster Logik, da er in seiner Verkleidung als Roboter mit einem Teekessel als Kopf anthropomorphe Mimiken darbieten kann - dasselbe gilt übrigens für manche Mechs, die mit der Wut eines Gorillas gestikulieren können. Ein Vorteil, den man als internationaler Zuschauer aber aus der ganzen Sache ziehen kann, ist, dass eine Fassung mit Untertiteln existiert. Nur ist es ein Stück ernüchternd, welche Inhalte in den Dialogen transportiert werden. Im Grunde tragen sie die schlichte Einfältigkeit der Bilder genauso stimmig zusammen, wie man es auch mit Sprachbarriere hinkriegen könnte; zudem wird ständig explizit das ausgesprochen, was gerade passiert und wer derjenige ist, der etwas macht - als wenn man das nach einiger Zeit nicht langsam wüsste.


In der Handlung geht es jedenfalls zunächst darum, dass sich der junge Hühne Hoon auf eine nahende Taekwondo-Meisterschaft vorbereitet, wobei er mit seiner Kampfkunst zugleich im Auftrag des Militärs die Bewegungen von Robot Taekwon V - laut seines Erfinders Dr. Yoon der stärkste Roboter im ganzen Universum (!) - ausführen kann. Hoon bandelt ansonsten gerne mit seiner Freundin Mina an, doch sie ist betrübt von der manisch abweisenden Ambition ihrer Mutter Dr. Cho, den toten Bruder Hyun wieder zum Leben erwecken zu wollen. In dem Fall nimmt der Film nämlich eine Gegenhaltung zur Wissenschaft ein, da Frau Cho in dem Sinne Gott spielt und gegen die Natur handelt - diese Ideologie wird nicht nur vom Narrativ, sondern auch vom Erzähler zum Schluss hin mit eben jenen religiösen Implikationen forciert. Irgendwie eine recht geheuchelte Moral, wenn dann gerade humanoide Roboter die Welt davor retten.


Jedenfalls erklärt sich der Film seine Antipathie dadurch, dass Hyun zwar mit wohlgemeinten Vorsätzen kreiert wurde, jedoch als Cyborg mit weit klügerem Hirn als das eines Menschen (was er auch so knapp zwanzig Mal erwähnt) die Weltherrschaft anstrebt, gegen seine Schöpfer rebelliert und Armeen an Robotern zum Angriff von einer Vulkaninsel aus mobilisiert - ein kleiner Vorgeschmack auf „Avengers: Age of Ultron“? Nun gilt es also, den Fiesling auszuschalten und das ergibt sich in einem mehr oder weniger kurzweiligen Prozedere der Infiltration mit gelegentlichen Kampfmanövern in angenehm portionierter, aber berechenbarer Reihenfolge. Sowieso erscheinen die Genre-standardisierten Anzüge, Helme, Kampfstationen und Laserknarren auch nicht gerade beschwingter, wenn man sie denn schon wie in diesem Fall zum sechsten Mal in Reihe sieht und diese ohnehin aus anderer Quelle geborgt wurden.


Dennoch bleibt ein souveränes und actionreiches Kinderabenteuer mit einigen verballerten Spitzen, wie zum Beispiel jene Szene mit einigen Robotern, denen die Schaltkreise durchbrennen, nachdem ihnen (geradezu bezeichnend für den Gesamtfilm) schlicht gesagt wird, dass eine der taffen Mädels vom Taekwon-V-Team, das sie gerade vor sich sehen, eine heiße Roboterdame wäre. Da steigen sogar Herzchen aus den Maschinen in die Luft! Dennoch fehlen einem als Gourmand außergewöhnlicher Filmerfahrungen die unfassbaren Sparmaßnahmen der Animation eines „Run, Wonder Princess!“ oder auch die ungestüme Manie eines „Lightning Atom“. Eben viel zu normal, um einen faszinierenden Einblick in die abgefahrenen Tiefen verhonkten Zeichentricks abzugeben.




SCALPS - Wenn Bruno Mattei und Claudio Fragasso, die Superhirne hinter solchen Botschaftsknallern vom Schlage "Hölle der lebenden Toten" und "Die Riffs III - Die Ratten von Manhatten", einen Südstaaten-Western in Angriff nehmen, sollte man keine allzu feinfühlige Interpretation des Genre-Terrains erwarten.

So ist ihr relativ spät nachgeholtes Italo-Wüstenabenteuer vollgepackt mit plakativen Konföderierten-Arschlöchern inklusive Rape-&-Massenmord-Auftrag à la "Das Wiegenlied vom Totschlag", reißerischen Gewaltszenen (es wird dem Titel gemäß ohnehin reichlich skalpiert) und einer zentralen Botschaft, Rassismus und Unterdrückung zu besiegen, indem "Weiß" und "Rot" zur tödlichen Gegenwehr ansetzen (natürlich als Mann & Frau, weshalb Er als Weißer zugeben muss: "Du bist nicht so wie die anderen Indianer (oder wie er sie meist nennt: Savages. War wohl halt damals so.)."); in großen kathartischen Gesten das Haupthaar von der Schädeldecke schnippeln.


Dazu gibt's immerhin einen kurzweiligen Bilderreigen auf mittelmäßigem Standard, zweckmäßige Darstellerleistungen (wobei Mapi Galán als Yari das intensivste Leiden aufspielen darf) und einen Soundtrack, der einerseits elektronische Orchester auffährt und andererseits aus dem Archiv der Meister (u.a. Morricones & Nicolais Score zu "Lauf um dein Leben") plündert. Passt zum Film, der größtenteils ziemlich austauschbar ist und seine Genre-Selbstverständlichkeiten als platt-zynisches Rache-Ventil von Gut & Böse gebraucht.


Ist nicht unbedingt die schlechteste Option und in der Ehre zum Spaghetti-Western auch einem ordentlichen, wenn auch räudigen Showdown zwischen "Zwei glorreiche Halunken" und "Wild Bunch" verpflichtet (ein bisschen "Der Mann, den sie Pferd nannten" ist dank Nippelhaken ebenso vertreten), der in seiner dramaturgischen Bedeutungsabsicht zudem typisch Fragasso'sche "Größe" besitzt.


Insgesamt dennoch ein Stück sehr simpel, sowieso exploitativ, nicht unbedingt mit einem adäquaten Frauenbild ausgestattet und naiv bis zur Hutschnur, aber auch kein lahmer Kuhfladen wie einige Joe-D'Amato-Western. Wenn man schon alles vom Genre sehen will, dann sollte man sich auch hier keinen Zwang antun - auch wenn's teilweise echt assig ist.


Bouns-Zeugs:




DER NANNY - "[...] Jedenfalls sind die Kids über ihren neuen Bewohner nicht gerade erfreut und testen schon mal aus, wie heiß sie ihm das Leben zur Hölle machen können. Deshalb kriegt er wortwörtlich einen Chili-Cocktail serviert. Nun blubbert es im Magen, Verdauungshumor inklusive verdrehter Augen im Anmarsch! [...] Wem bei diesen Aussichten schon ein Lachkrampf überkommt, sei gewarnt, dass der Film sich dann doch im Verlauf etwas ernst nimmt. [...] Es ist geradezu unfassbar, wie engstirnig die ältesten Kamellen aus über hundert Jahren Filmgeschichte zur Hymne für Familienzusammenhalt aufgewärmt werden. [...]"

(Die komplette Kritik gibt es auf CEREALITY.NET zu lesen.)

Sonntag, 22. März 2015

Tipps vom 16.03. - 22.03.2015



MAN OF STEEL - Im Rahmen von CEREALITY's Superhelden-Retrospektive durfte ich nochmal über einen meiner Lieblingsfilme der letzten Jahre schreiben. Hier nun also mein ultimatives Statement zum kontroversen Superman-Reboot in fast 2000 Wörtern:

"[...] Zack Snyder hat zwar Respekt vor den Jahrzehnten an Vorlagen, welche das Charakter-Ensemble um Superman Stück für Stück aufgebaut haben – in seinem Drang, diese Verhältnisse auf die Essenzen genau zu destillieren und in ein muskulöses Kino der Eskalationen umzusetzen, erbaut er sich jedoch eigenen künstlerischen Respekt. Dazu gehört auch der Fokus auf eine Ästhetik, die mit knöchernen Waffen, verrotteten Schädeln und bizarren Kommunikationssystemen unterm Sternenhimmel zum befremdlichen Staunen einlädt. [...]

 
Die Vorstellung eines allmächtigen Wesens findet hier seine furchterregenden Ausmaße. Das kann letztlich auch nicht von Superman aufgelöst werden, der noch nicht der souveräne Held sein kann, den die Comics porträtieren. Snyders kompromisslose Tour de Force wirft hier ihre kontroversesten Schatten, wie sie auch einen beständigen Druck von sich selbst fordert. Geradezu atemlos verengt sich die Zeit, in welcher der Schrecken von Krypton noch verhindert werden kann. Jeder Moment jongliert mit der Eskalation und bringt das Publikum in angespanntes Schwitzen. Die Sicherheit einer gängigen Comicfilm-Erfahrung ist nicht gegeben, dafür aber die audiovisuelle Einbeziehung in finstere Perspektiven.
[...]"


(Die komplette Kritik gibt es auf CEREALITY.NET zu lesen.)




LOST RIVER - Endlich mal wieder ein Film, der nichts Festes erzählen will; der träumt und in der Dunkelheit summt. Logik und Narrativ bleiben abstrakt und vage, es zählt stattdessen die ungewisse Stimmung ruinierten Americanas, eingebettet in Strahlen neonbunter Suburbia-Gotik. Hier brodelt das Feuer in der Nacht; nicht immer ersichtlich, aber der Gashahn ist stets aufgedreht. Drum zieht ein lethargischer Kummer über die Häuser, Gräser, verrosteten und gefluteten Pfade des Lost Rivers (Detroit). Mittendrin eine ebenso desolate Familie am äußersten Rande der Existenz; Kupfer stehlend oder in undurchschaubar-konstruierten Nachtclubs den anachronistischen Todeszauber aufführend. Nichts führt zur Auflösung, meistens eher in weitere menschliche Tiefen. Die Flucht in weiche Skizzen von Erinnerungen bringt auch nur den machtlosen Schlaf; der Halt an Mitmenschen und Haustieren ist nur von vorübergehender Entlastung - die Sehnsucht aber bleibt.


Wieso? Weshalb? Warum? Gibt keinen Grund zu fragen, weil es keine Antworten geben wird - nur der Einblick in die hypnotisierte Ermattung einer Zwischenwelt, von Kräften der allgemeinen Ziellosigkeit hin und hergerissen. Ryan Goslings Regiedebüt ist daher durchweg unberechenbar, uneindeutig und wenn man so will belanglos...als wenn es denn beim Medium Film immer um einen bestimmten Sinn ginge. Was ist nämlich, wenn es ein Film "nur" auf die sinnliche Erfahrung abgesehen hat, entschieden abgetrennt von komplex durchorganisierten Figuren und Spannungsbögen? Wo ein unerklärlicher Drang Körper in Lichter, Blut und Finsternis steuert; eine audiovisuelle Lust im 35mm-Korn zusammenfließt - wohlgemerkt in zahlreichen mehr oder weniger offensichtlichen Inspirationen badend, an welchen sich die jeweiligen Fanbases laben oder mokieren können.


Ein Schmelztiegel an Einflüssen ist aber keine exklusive Eigenschaft dieses bestimmten Werkes, wie auch Traumgebilde keine mentalen Projektionen ohne Herkunft sind - daraus entsteht immer etwas Neues und Wirres, entbehrlich wie auch unfassbar schön. Wozu soll das dann gut sein? So etwas, was nur für sich lebt; im Dunkeln oder im individuellen Hirn vor sich her glimmt? Ist erstmal wurscht. Hauptsache, sowas fern der Gefällig- und Sinnhaftigkeit darf sich überhaupt auf der Leinwand entpuppen und ins Leere laufen lassen; gleichsam verrauscht und grausam an den Sinnen entlang fließen. Eben die Definition dafür, worauf man sich bei einem "Lost River" theoretisch einlässt: Fall ins Kino und versuch danach erstmal, wieder rauszukommen. Erlebt man auch nicht alle Tage.




WILLKOMMEN IN DER HÖLLE - Basierend auf dem gerade mal drei Jahre zuvor erschienenen (und noch immer knackigen) Italowestern "Die sich in Fetzen schießen", adaptiert Cesare Canevari dasselbe Genre-Prozedere zu einem wahrhaft wilden Exemplar europäischer Psychotronik und fängt sich im Zynismus einer neuen Härte, wo sich vorher noch Rollenmodelle des Eskapismus zu Heldentaten animieren ließen. Viel mehr ist davon jedenfalls nicht mehr übrig, wenn man denn mal vom Arsenal an Bumerangs abzieht, das als Vehikel der Gerechtigkeit stumpfer als jede Kugel einschlägt.


Die damalige Handlung ist größtenteils dieselbe, nur eben auf ihr nacktes Knochenmark runter gebrochen, lediglich mit einer Handvoll Dialogen versehen und als narrative Klammer für surreale Wut entsprechend im Hintergrund angesiedelt. Insbesondere der Schlusspunkt wird fern seines kathartischen Ursprungs in eine geisterhafte Leere geführt, die sprachlos zurücklässt; keine Erlösung, nicht mal im Fegefeuer, verspricht - quasi eine stille Überspitzung der Hoffnungslosigkeit vom Vorgänger, der zwar ebenso in unmenschliche Härten, aber nicht in solch eine unnachgiebige Sinnlichkeit vordrang wie hier.


Stattdessen herrscht ein durchweg nihilistischer Wahn im Wirbelsturm der Western-Hölle. Empathie und Identifikationsfiguren sind also Mangelware - es grassiert ein Fieber auf der Leinwand und als Zuschauer ist man der fatalistischen Teilnahme am Exzess und seiner anarchischen Kohärenz machtlos erlegen. Der bestialisch verballerte Score von Mario Migliardi gibt da schon druckvoll den Ton an, die größtenteils von Hand geführte Kamera Julio Ortas' durchbricht aber ohnehin schon alle Grenzen visueller Gefälligkeit. Der radikale Rausch kennt da keine Ruhe, eher eigenwillige Beats zur einschleichenden Zerstreuung des Geisteszustandes aller.


Ob nun Millisekunden lange Schnittbilder die Präsenz von Geistern im dunklen Staub suggerieren, der inmitten von Ruinen um zweckloses Gold delirierende Showdown den Himmel umkreist oder Brutalitäten von "Gut" & "Böse" in hypnotischer Zeitlupe angesetzt, jedoch irritierend im Off ausgeführt werden: Alles ist befremdlich, irrational und kein Stück subtil, ab und an auch schlicht behämmert, doch einen derartig ungestüm-desorientierenden Low-Budget-Trip wird man jenseits von "El Topo" nicht so oft vorfinden. Seit dem 15. Januar 2015 in Deutschland auf DVD erhältlich.




TRACERS - "[...] Es wird schroff, dreckig und rasant, wie man es gerne erwartet; zaubert dafür jedoch keine allzu plakativen Zufälligkeiten aus dem Hut und gewährt dem Zuschauer die erfüllende Fantasie eines jeden gewissenhaften Genre-Dienstes. Das wirkt naiv, aber ehrlich – und entledigt sich dank technischer und narrativer Konzentration auf rohe Greifbarkeit vom Zynismus aufgedunsenen Blockbuster-Gestus. [...]"


(Die komplette Kritik gibt es auf CEREALITY.NET zu lesen.)




TINKERBELL UND DAS GEHEIMNIS VOM NIMMERBIEST - Ohne Vorkenntnis in den angeblich letzten "Tinkerbell"-Film dieser Generation zu gehen, ist gar nicht mal so ein konfuses oder gar peinliches Unterfangen, wie man es sich als erwachsener Mensch jenseits der Zielgruppe vielleicht vorstellt. Im Gegenteil: Der etwas am Rande produzierte Kinderfilm verlässt sich auf schnell identifizierbare Rollenmodelle und Genre-Versatzstücke; ohnehin geht es kaum um Tinkerbell oder einer tief verwurzelten Storyline à la Marvel und Co. Im Zentrum steht nämlich die Freundschaft der aufgedrehten und oft in Schwierigkeiten geratene Fee Emily zum berüchtigten Nimmerbiest, welches sie "Grummel" tauft.


Emily soll sich laut Königin und Vorgesetzten nach einigen unvorteilhaft destruktiven Eskapaden von größeren Kreaturen fernhalten, jedoch kommt sie nicht umhin, den großen Racker vom grünen Kometen ins Herz zu schließen. Da der Film mit ca. 76 Minuten Laufzeit sehr kurz daherkommt, ist das Konfliktpotenzial dieser Situation eher auf formelhafter Basis gegründet: Feenkriegerin Nyx hält das Wesen aufgrund einer alten Prophezeiung für ein Garant des Verderbens im Feenreich; Emily versucht da noch zu schlichten, muss ihren pelzigen Gesellen jedoch zum vermeintlichen Wohl aller loslassen.


Ein stärkerer Fokus auf diesen emotionalen Kern hätte dem Film wohl getan, bei dieser Konstellation spielt er im Studio-Output leider nur in etwa die zweite Geige; hat sich sowieso dem stiefmütterlich behandelten (und kostengünstig animierten) Tinkerbell-Franchise unterzuordnen, wobei die titelgebende Peter-Pan-Fee nur noch allzu forciert in die Handlung eingefädelt wird. Nichtsdestotrotz steht die sympathische Emily und ihr Plädoyer für "Grummel" größtenteils im Vordergrund, wird von einigen schicken KT-Tunstall-Songs, harmlos-drolligen Gags sowie einer Disney-Dramaturgie zum Dahinschmelzen getragen - allerdings auch konsequent bis zum regelrecht bittersüßen Downer-Ende, also Obacht, werte Eltern!

Hätte man aber mal ein eigenständiges Wesen aus der innewohnenden Geschichte machen können - da schlummert ein Gewinner mit Ghibli-ähnlichem Potenzial drin...naja, vielleicht in 1000 Jahren nochmal. Funktioniert aber zweifellos auch so.




DIE BESTIMMUNG - INSURGENT - "[...] Der Ungewissheit vom Anfang wird im wortwörtlichen Zweikampf entgegen geboxt, wie auch andere Mitstreiter des verhaltenen Widerstands ihre Richtung jenseits der vorbestimmten Fraktionen finden. Eine späte Einsicht der Freimütigkeit, wie man es auch dem merkwürdig faszinierenden Film an sich zugestehen muss. Nichtsdestotrotz ist der Weg dorthin – im Narrativ wie auch in der Gesamtgestaltung – ein verworrenes Unterfangen, das zwar voller Sturm und Drang der Erlösung entgegen fiebert, aber nur selten Befriedigung findet. [...]"



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Sonntag, 15. März 2015

Tipps vom 09.03. - 15.03.2015



VICTORIA - "[...] Drum fühlt Schippers folgende Vermittlung der Ereignisse von Untergrund, Banküberfall und Flucht direkt am Puls, weil man nun ebenso im pausenlosen Strom der Eskalation und Verzweiflung mit drin hängt und ein Ausweg nur in der Begleitung der Handlungsträger durch das Prozedere stattfinden kann. Problematisch sind nur die begrenzten Möglichkeiten jenes Genre-Modells, das hier genutzt wird und einer eher romantisierten Logik von flüchtenden und liebenden Kleinganoven folgt, die im Milieu aufgewachsen sind und mit blutiger Ehre doch noch Verantwortung üben. [...]"


(Die komplette Kritik gibt es auf CEREALITY.NET zu lesen.)




THE SPECTACULAR NOW - PERFEKT IST JETZT - "[...] Ponsoldts Inszenierung profitiert reichlich von der Natürlichkeit seines Paares, das mit zärtlicher Unschuld einen gemeinsamen Weg zum Fundament der perfekten Gegenwart einschlagen mag. Da ist es einerseits ein Leichtes, die Aura der Jugend für jene Jungdarsteller zu nutzen, welche dieses Gefühl noch eher veräußerlichen können. Andererseits darf man aber nicht leugnen, wie hier Phrasen und Plattitüden vom Pathos einer unerfahrenen Generation in Abgeklärtheit münden und eher alltäglichen Dialogen Platz machen. Das „Eher“ ist dabei allerdings ein entscheidendes Stichwort, da das Ensemble trotz seiner Bescheidenheit doch noch den Aufsatz vom Anfang ausfüllen muss und daher das gängige Coming-of-Age-Narrativ abarbeitet. [...]"


(Die komplette Kritik gibt es auf CEREALITY.NET zu lesen.)




RUN, WONDER PRINCESS! - "[...] So kann man sich leicht in die spartanischen Genre-Versatzstücke des Fantasy-Abenteuers einfinden, die mit ihren typischen Rollenmodellen ein kindgerechtes Trivial-Narrativ mit leichtfüßigen Action-Momenten aufbauen. Diese Konstellation zeugt nicht gerade von grundlegender Fantasie, schleppt sich über gewisse Anteile der Laufzeit durch repetitive Kulissen und lässt durch den kostengünstigen Rip-Off-Charakter der ganzen Produktion vollends jede Professionalität vermissen. [...]"


(Die komplette Kritik gibt es auf CEREALITY.NET zu lesen.)




LIGHTNING ATOM - Wie beim anderen südkoreanischen Zeichentrickwunder diese Woche, ist man schier fassungslos gegenüber dem komplett verballerten Eskapismus, der hier fantasievollste Sci-Fi-Comic-Abenteuer in tricktechnische Unmöglichkeiten und wahnsinnige Eigenarten hüllt. Schon befremdlich und unendlich unterhaltsam, kann ich da nicht anders, als schlicht einige visuelle Eindrücke aufzufahren, um eine mögliche Sichtung auf Youtube Eurerseits zu motivieren:


Zum besseren Verständnis mal ein Einblick in die koreanische Synopsis, originalgetreu von Google Translate adaptiert: "Eines Tages ging ich zu reiten die Rakete kkoedolyi ist unbefugte in Konflikt mit dem deutschen Schiff an Bord des Schiffes, es gab einen Prinzen der Provinz Aurora ahteom. Revive die Befugnisse beoreom ahteom von einem Deutschen in der deutschen Angriff verloren zu verhindern yangbaksa ahteom Blitz in sie wieder physikalischen Kräfte. Yangbaksa ist es, an Bord der Aurora Castle See X7 kommen, sich zu wehren über Dr. Lee behauptet, von einer Partei des X37 Arc choebaksa zwischen auszukundschaften die Entführung und die X7 zerstört verkleidet. Yangbaksa Partei auch entführt zurückBlitz ahpeom ist Germane, um den Roboter zu besiegen erhält der Kapitulation der deutschen unten ist mit der Königin als Geisel. Die kkoedolyi heimlich aus dem X7 und Kindermädchen auf der Suche nach einer Königin floh in den deutschen Basis am Ende die Kurven schlagen die deutsche Monster stürzt Radio Versand. Blitz ahteom wird beabsichtigt folgende yangbaksa zerstören die Roboter greifen die germanischen ㅗ Aarhus Moline Germane an der Wand in das Tal des Todes, um den Teutonic Roboter einstellen zu erhalten. Menschen renoviert Alice choebaksa sucht nur in den Angriffen der Deutschen sterben und schließlich gewinnt die Aurora Castle ahteom Blitz schlug den Deutschen Frieden in der Showdown."
Noch Fragen? Sicherlich, aber da hilft nur ein Blick zum Film selber: